MOIKEN PETER OHM

Die vergessene Bibliothek


In einem ihrer bekanntesten Romane beschreibt Margarete Boie, die zentrale Dichterin der Insel Sylt, in intensiver Bildsprache Land, Leute und Geschichte dieser von Wind und Wetter gepeitschten nördlichsten Insel Deutschlands, das zur Zeit der Geschichte jedoch noch in relativer Unabhängigkeit zwischen Dänemark und dem Herzogtum Schleswig liegt. Inmitten packender Beschreibungen von reißender See, berstenden Kliffen und kärglich-schöner Heide inmitten von Dünen rückt Boie vor allem den Sylter Menschenschlag in den Fokus: Dieser ganz spezielle nordfriesische Stamm, der aufgrund der Insellage über Jahrhunderte seinen eigenen Dialekt („Sölring“) und eigene Traditionen entwickelt hat, ist in seiner Gesamtheit die eigentliche Hauptfigur des Buches.
Personifiziert wird dieses Inselvolk von der Seemannstochter Moiken Peter Ohm, die mit ihrer Familie stellvertretend für alle Altsylter in der schwierigen Phase zwischen Festhalten an überkommenen Bräuchen und der aufkommenden Moderne zu Beginn des 19. Jahrhunderts ebenso wie zwischen hartnäckigen Resten alten Volksglaubens und dem eigentümlichen Inselchristentum schwebt. Inmitten einer weltweiten Umbruchszeit wird sie auf ihrem schmalen Landstreifen vor der Nordseeküste Liebe, Leid und manche bittere Lektion erfahren.

Die Autorin
Margarete Boie (1880–1946) lebte ab Januar 1919 zehn Jahre lang auf der Nordseeinsel Sylt, die mit ihrer einzigartigen Landschaft und ihrem besonderen friesischen Menschenschlag zum Hauptgegenstand des literarischen Schaffens Boies wurde. In fast zwei Dutzend Romanen, Erzählungen und Sagen verewigte sie Lebenswelt und Traditionen der Altsylter Bevölkerung, die heute ansonsten weitgehend vergessen ist.

ISBN 978-3-85365-351-7
Margarete Boie
MOIKEN PETER OHM
292 Seiten, 13,0 x 20,5 cm, Hardcover
€ 24,00

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