Zum Thema Gesundheit

Gesundheit ist das wertvollste Gut eines jeden Menschen, und so meinte der Philosoph Arthur Schopenhauer: „Ohne Gesundheit ist alles nichts.“

Dies mag eine triviale Feststellung sein, im Falle einer gesundheitlichen Beeinträchtigung, bei Krankheit oder nach einem Unfall wird jedem die Bedeutung dieses Wortes besonders bewusst. In der Verfassung der Weltgesundheitsorganisation WHO vom 22. Juli 1946 wird Gesundheit als ein individuell erlebter Zustand des vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlergehens und daher als weit mehr als die bloße Abwesenheit von Krankheit oder Gebrechen definiert. Laut WHO umfasst die Gesundheit bzw. das Wohlergehen mehrere Dimensionen: eine physische, psychische, soziale, geistige und seit Ende der 1980er Jahre auch eine spirituelle und ökologische. Das Zitat „Mens sana in corpore sano“ aus den Satiren des Dichters Juvenal wurde bereits bei den Römern zum geflügelten Wort.

Die Gesundheit und das Gesundheitsverständnis eines Menschen können von vielen Faktoren abhängen, wie etwa den biologischen und genetischen Voraussetzungen, der natürlichen und sozialen Umwelt und ihren Einflüssen, den persönlichen Lebens-, aber auch Zeitumständen, der medizinischen Versorgung, ob Krieg oder Friede herrscht, ob Menschen von Epidemien, Pandemien oder Naturkatastrophen betroffen sind. Damit wird Gesundheit zu einem multidimensionalen Begriff mit subjektivem Charakter.

In den letzten eineinhalb Jahrhunderten hat sich vieles zum Besseren verändert, wie ein Vergleich der Arbeits- und Wohnverhältnisse, der hygienischen Bedingungen und der ärztlichen Versorgung und Vorsorge ebenso deutlich macht wie der medizinische Fortschritt und die erfolgreiche Bekämpfung ansteckender Krankheiten. Die Ernährung wurde reichlicher, Hunger und Angst vor Hunger verschwanden weitgehend, die Arbeitszeit wurde kürzer und die Arbeitsbedingungen deutlich verbessert.

Durch das Zusammenwirken dieser Umstände wurden die Menschen in unseren Breiten im Durchschnitt in den letzten 150 Jahren um 10 cm größer. Der Indikator Körpergröße gilt als ein wichtiger Faktor für Wohlstand, Lebensqualität und Gesundheitsvorsorge.
Weiters hat auch die Lebenserwartung erheblich zugenommen, und die Kindersterblichkeit ist dramatisch zurückgegangen. Dazu hat in Österreich auch die Einführung des Mutter-Kind-Passes im Jahr 1974 einen wesentlichen Beitrag zu leisten vermocht. Die Lebenserwartung ist zwischen 1900 und heute bei Frauen von 47 auf 83 Jahre und bei Männern von 44 auf 77 Jahre gestiegen.

Wir leben heute nicht nur länger, sondern erfreuen uns auch einer deutlich besseren Gesundheit. Man spricht in diesem Zusammenhang auch von erhöhter Lebenserwartung in Gesundheit.