PFERDESPORT – ENTWICKLUNG UND GESUNDERHALTUNG

durch zielgerichtetes systematisches und pferdegerechtes Training nach tierschutzkonformen Grundsätzen

Pferde und andere Equiden, welche zu (freizeit-) sportlichen Zwecken genutzt werden, müssen aus trainingsphysiologischen Gründen ein tägliches, systematisches Trainings- und Gymnastizierungsprogramm, angepasst an ihre momentane individuelle Trainings- und Leistungssituation, absolvieren, um im Zuge der (freizeit-)sportlichen Nutzung keinen physischen oder psychischen Schaden zu erleiden.

Die reine Koppelhaltung oder Haltung im Offenstall ohne entsprechende und vor allem regelmäßige (mehrmals pro Woche) Trainingsstimuli durch Kraft-, Ausdauer- und Propriozeptorentraining ist weder aus trainingsphysiologischen, hippologischen noch tierschutzrechtlichen Aspekten als ausreichend anzusehen. Domestizierte Pferde benötigen neben dem freien Auslauf und Sozialkontakten auch noch entsprechende Beschäftigungsreize körperlicher und auch mentaler Natur, um gesund zu bleiben.

Dem so genannten „Bore-out“, dem „Sich zu Tode Langweilen“ der Pferde in nicht adäquaten sozialen Gefügen in Gruppenhaltung ohne jedwede zusätzliche körperliche Beschäftigung mit dem Menschen, ist aus tierschutzrelevanten Gesichtspunkten durch entsprechende Trainingseinheiten entgegenzuwirken.

Da Pferde als Flucht- und Bewegungstiere konzipiert sind, ist der ausreichenden (freizeit-) sportlichen, gymnastizierenden Belastung des muskuloskelettalen Systems große Bedeutung beizumessen, um nicht krank zu werden. Andere „Ersatzbeschäftigungen“ ohne sportliche Trainingsmomente bieten zwar zusätzliche Beschäftigungsreize, können aber den Bewegungsgrundbedarf, der durch das gezielte Training erreicht wird, nicht ersetzen.

Eine körperliche unzureichende „Nichtbenutzung des Bewegungs- und Atmungsapparates“ führt zu mannigfachen psychischen wie auch physischen Problemzonen in der Haltung von unseren domestizierten Hausequiden – Zivilisationserkrankungen sind dann die Folge (Hufrehe, Kolik, EMS u. v. m.).